Eintreffen ab 18:30 Uhr; Beginn 19:00 Uhr; Ende 21:30 Uhr
Referent:
Divisionär Rolf
Siegenthaler, Chef der Logistikbasis der Schweizer Armee, Mitglied der
Armeeführung, Mitglied des Rotary Clubs Zürich Nord
Auszüge aus dem Interview Divisionär
Siegenthalers in der NZZ vom 10.2.2025 (https://www.nzz.ch/schweiz/auf-einer-skala-von-1-bis-10-wie-bereit-ist-die-logistik-der-armee-fuer-den-kriegsfall-rolf-siegenthaler-etwa-auf-stufe-3-ld.1870063, Paywall):
NZZ: Wie viel Geld wäre für eine
glaubwürdige Verteidigung nötig?
Siegenthaler: Die Zahlen stehen im
«Schwarzen Buch», dem Zielbild und der Strategie für die Armee der Zukunft. In
einem ersten Schritt braucht es für Rüstungsmaterialbeschaffungen 13 Milliarden
Franken, plus 1 Milliarde für die Bevorratung, vor allem für die Munition.
NZZ: Und für eine vollständige
Nachrüstung?
Siegenthaler: Um die Armee vollständig
auszurüsten und alle Systeme, die in den kommenden Jahren ans Ende der
Nutzungsdauer kommen, ersetzen zu können, sind rund 40 Milliarden Franken
erforderlich. Hinzu kommen etwa 10 Milliarden Franken an Bevorratung. Jetzt ist
nur die Frage, wie schnell man das umsetzen kann.
NZZ: Vereinzelt wurden aber neue Systeme
bewilligt.
Siegenthaler: Ja, die ersten wirklich
neuen Systeme sind die F-35-Kampfjets und das bodengestützte
Flugabwehrraketensystem Patriot. Diese Systeme werden der Armee auch einen
Fähigkeitszuwachs bringen. Hier kommt aber noch eine weitere Herausforderung.
NZZ: Welche?
Für diese Systeme brauchen wir Munition.
Das heisst, mit dem Kauf der Systeme schliessen wir auch Kaufverträge ab für
die Munition. Und diese Verträge sind langfristig ausgerichtet und binden damit
Mittel. Wir haben für dieses Jahr zusätzliche 530 Millionen erhalten. Dafür
danke ich dem Parlament, das ist gut. Aber wenn das Geld bei der nächsten
Budgetdebatte ausbleibt, fehlt uns letztlich die langfristige
Planungssicherheit.
NZZ: Das Parlament spricht jedes
Jahr das Budget. Gehen Sie davon aus, dass das Parlament der Armee wegen der
vielen Pannenberichte die Mittel kürzen könnte?
Siegenthaler: Ich meine damit, dass wir
die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit im sich verändernden Umfeld mehr ins
Zentrum stellen müssen. Gemäss der Verfassung soll sich die Schweiz verteidigen
können. Das bedingt nun mal finanzielle Mittel. Eine schlecht ausgerüstete
Armee ist aus meiner Sicht letztlich auch unwirtschaftlich. Sie erweckt den
Anschein, tauglich zu sein, erzielt jedoch kaum eine abschreckende Wirkung auf
einen potenziellen Gegner. Und an dem Tag, an dem sie antreten muss, kann sie
den Auftrag nicht erfüllen. Sicherheit hat einen Wert, aber eben auch ihren
Preis.
Und mehr erfahrt ihr an unserem Dinner ;-)